Magie der Dinge

2010

Interviews mit Blinden und stark Sehbehinderten über die Magie der Dinge

Sabrina

24 Jahre - blind seit ihrem 2. Lebensjahr

Günther

70 Jahre - kriegsblind seit Kindesalter, Restsehvermögen heute ca. 1%

Nika

30 Jahre - sehbehindert, Restsehvermögen ca. 5-10%

Cengiz

28 Jahre - sehbehindert seit 11. Lebensjahr, Restsehvermögen seit 2000 < 1%

Beate

48 Jahre - sehbehindert, Restsehvermögen ca. 3%

Wolfgang

48 Jahre - blind seit Kindesalter

In meiner Arbeit „Die Magie der Dinge“ beschäftigte ich mich mit der Position von stark sehbehinderten und blinden Menschen im alltäglichen Leben und ihrer ganz eigenen Wahrnehmung und Empfindung zu der Magie der Dinge – die Dinge, die für uns so zum Leben gehören, so selbstverständlich sind, werden von blinden Menschen in reinen Schattenrissen und reduzierter Wahrnehmung auf Hell-Dunkel Kontraste oder vollkommener Dunkelheit ganz anders wahrgenommen und wertgeschätzt. Was bedeutet es, das Tageslicht, das jeden Tag aufs Neue beginnt und wieder vergeht, noch nie gesehen zu haben? Wie spürbar sind die Dinge, die uns jeden Tag umgeben? Macht es einen Unterschied ob der Pulli den ich trage blau oder rot ist, wenn ich die Farbe doch nicht sehe? Wie stark ist Vorstellungskraft blinder Menschen ihrer Umwelt und den Dingen gegenüber, die sie umgeben? Ist die Magie der Dinge für blinde Menschen eine ganz und gar unterschiedliche als für Sehende? Mit diesen und anderen Fragen habe ich Sehbehinderten und Blinden in Interviews aus ihrer Sicht erzählen lassen und erfuhr so, wie sie sich im Alltag zurechtfinden, was diese ganz andere Reduzierung auf die restlichen Sinne für die Wahrnehmung der Umwelt bedeutet und welche besonderen magischen Momente sie erleben.